Freitag, 27. Juni 2014

John Katzenbach

Name: John Katzenbach
Geburtsdatum: 23.06.1950   





Das Interview wurde von Englisch auf Deutsch übersetzt

Wann hast du gemerkt, dass du ein Talent fürs schreiben hast?

Als ich jung war - Teenager (Jugendlicher) - war das Schreiben schon immer was ich tun wollte (bis auf Sport und dem moderatem Erfolg jungen Frauen hinterherzujagen). 
Ich dachte wirklich, dass das lesen von großen Büchern, die einzige Möglichkeit war, das schreiben zu erlernen. Also tauchte ich in die klassische Literatur ein. Doch das war es nicht. 
Als ich gerade erst aus der Schule war, arbeitete ich bei einer Zeitung. Dort erfuhr ich, dass ich die Eigenschaft zum Geschichtenerzähler habe.


Schreibst du mit der Hand, der Schreibmaschine, dem Computer? Wie darf man sich deinen Arbeitsplatz vorstellen?

Ich arbeite an einem Computer, weil er mir währenddessen erlaubt alles zu überarbeiten. Es ist eine sehr effiziente Lösung zu überprüfen was ich schreibe. 
Denn in Wahrheit, wird ein Buch erst richtig gut: nicht nur durch die Idee der ursprünglichen Geschichte, sondern durch erneute Verarbeitung und Verfeinerung des Märchens. 

Ich habe ein kleines Büro im Haus. Es gibt Bilder von meiner Frau und Kindern an den Wänden. Im Bücherregal ist der Stahlhelm meines Großvaters aus dem ersten Weltkrieg. 
Stapel der Bücher – Pierre Boulle: Die Brücke am Kwai, Sebastian Fitzek die Therapie , Paul Fussell die Wartime (Kriegserfahrunen) , Norman MacClean's junge Männer und Feuer, Ernest Hemingway, Michael Shaara , CdB Bryan , Philip Caputo , Carl Hiaasen , Thomas McGuane ... 

Auch an den Wänden sind einige Auszeichnungen. Jawoll (eingebildet , ich weiß ...) 
Habe sogar ein Stück Papier, dass eine private Notiz von Robert Kennedy an meinen Vater enthält.


 Wie sieht dein Alltag als Autor aus? 

Alltag? Um 9:00 Uhr die Zeitung fertig gelesen und bis mittags arbeiten. 
Ich gehe trainieren, entweder laufen oder ins Fitnessstudio. Dann komme ich nach Hause. Esse etwas. Überarbeite was ich morgens geschrieben habe. Mache Notizen für mich selbst. 
Abends schmeiße ich mich vor den Fernseher und schaue wie die Boston Red Sox gewinnen… 


Beschreib dich bitte mit drei Worten: 

Selbstbeschreibung mit drei Worten – Wenn ich das könnte, wäre ich wohl ein Haiku-Künstler, nicht wahr? 
Wie wäre es mit diesen drei Worten: (Ich) War nie zufrieden.
Was ist das schönste an deinem Job?
Ganz einfach: Was ich am meisten liebe ist der Gedanke, mit den Charakteren die ich ausgedacht habe, zu leben. 
Es ist wie gute alte Freunde zu haben, die nur zufällig psychopatische Mörder sind – sie leben mit mir in einem Raum und unterhalten sich ständig miteinander.
Wie lange arbeitest du ungefähr an einem Buch? 
Es dauert zirka 11 bis 14 Monate, um ein Buch zu schreiben. 
Ich hoffe immer schneller zu sein, aber ich war es nie. Ich fürchte immer langsamer zu sein. 
Du beschäftigst dich in deinen Büchern mit den Abgründen der menschlichen Seele, mit grausamen und zweifelnden Menschen. Hat das auch Auswirkungen auf dich selbst? Wenn ja, wie gehst du damit um?

Der geistige Abgrund, ein negativer Effekt? Nein. Es ist faszinierend. Immer. 
Aber ich denke, dass alle Autoren, genauso wie Psychiater, Polizisten, Marine-Scharfschützen sich davon abschotten. 
 Sicher treffen sie uns tief. Aber werden an sicheren Orten abgelegt. Ich hoffe das natürlich. 
Um eine Angst in einer Geschichte Wirklichkeit werden zu lassen, muss man in der Lage sein die gleiche Angst auch zu fühlen. Ich mache das mit einer Art Angst-Transfer. 
Ich nehme zum Beispiel die Angst vorm Fliegen und transferiere dieses beklemmende Gefühl auf die Angst alleine in einem dunklen Raum zu sein. 
Es ist immer ratsam sich an Winsont Smith´s Verhör im Roman 1984 zu erinnern, in dem er im Raum 101 landet. Und was sich in diesem Raum befindet…
Hast du noch einen besonderen Tipp, den du Jungautoren mit auf den Weg geben kannst?
Für Autoren die mit sich ringen: Es geht immer um Entschlossenheit (Standfestigkeit). 
Denn die Schwachen bleiben auf der Strecke.
Abschließend, jedes Buch ist ein Abenteuer. Es birgt Risiken und verspricht Erfolge. 
Aber das wichtigste ist sich daran zu erinnernm dass man nicht allein ist, es gibt tausende von Lesern die denselben Weg gehen. 
Man kann es nicht jedem von ihnen Recht machen, aber man kann sie immer faszinieren. Es ist gut sich dies im Hinterkopf zu behalten. 


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